Institutionelle Investoren, aber auch vermögende Privatanleger, sind häufig mit der Situation konfrontiert, dass eine bestimmte Anlage aus rechtlichen und/oder steuerlichen Gründen nicht direkt erworben werden kann. Dies betrifft insbesondere den Bereich der Alternativen Investments (Infrastruktur, Private Equity, Erneuerbare Energien, Private Equity, Real Estate, Private Debt, Hedge Funds etc.), der für viele Investoren im aktuellen Nullzinsumfeld unausweichlich ist, um die von den eigenen Anlegern oder Versicherten geforderte Mindestverzinsung zu erwirtschaften.
Derartige Zielinvestments sind typischerweise in Form von ausländischen Gesellschaften oder Fonds aufgelegt. Die Direktanlage durch die Anleger scheidet vielfach aus (aufsichts-)rechtlichen Gründen aus. Häufig ist die Direktanlage aber auch mit signifikanten steuerlichen Nachteilen verbunden, zB.
- Steuerliche Doppelbelastungen und definitive Quellensteuern in verschiedenen Jurisdiktionen, die zu einer signifikanten Reduzierung der Nachsteuerrendite führen können,
- Verschlechterung/Gefährung des eigenen Steuerstatus des Investors (gewerbliche Infektion von steuerbefreiten Investoren und Spezialfonds, s. hierzu TAXGATE Blog vom 10.02.2016),
- aufwändige steuerliche Deklarationspflichten im Ausland und im Inland (zB. AStG-Erklärungen),
- Nichtgewährung der Beteiligungsertragsbefreiungen gem. § 3 Nr. 40 EStG bzw. § 8b KStG,
- Keine Anwendung des Abgeltungsteuertarifs iHv. 25% auf Ebene von Privatanlegern,
- Verlust des sog. Fondsprivilegs für Anleger, die über Spezialfonds investieren.
Indirekte Anlagen über Wertpapiere, die die Wertentwicklung der Zielinvestments widerspiegeln, bieten sich häufig als alternative Investmentmöglichkeit an, um o.g. Nachteile zu vermeiden. Im Rahmen einer derartigen Verbriefung werden entweder bereits gehaltene Zielinvestments oder auch neu zu erwerbende Investments auf eine sog. Verbriefungsgesellschaft übertragen, die an die Anleger Wertpapiere emittiert, welche die Performance aus den Zielinvestments an die Anleger weiterleiten. Am Markt haben sich insbesondere Luxemburger Verbriefungsvehikel etabliert. Auf dem WM Seminar „Luxemburgische Verbriefungsvehikel – Investmentalternativen für Institutionelle Investoren und Family Offices“ am 17. März 2016 in Frankfurt am Main geben Experten mit langjähriger Praxiserfahrung einen tiefen Einblick in die Einsatzmöglichkeiten und Funktionsweise von Luxemburger Verbriefungsvehikeln.
Dr. Thomas Elser ist Steuerberater bei der auf Transaktionen, Investments und Tax Compliance spezialisierten Steuerkanzlei TAXGATE.